"Zahn Art" verbindet Zahntechnik mit Ausstellung von bildender Kunst
Grimma. Seit einigen Tagen hat Grimma eine weitere Dentalwerkstatt. Ihr Name Zahn Art weite auf die Verbindung mit bildender Kunst hin, denn auf den 230 Quadratmetern in der Käthe-Kollwitz-Strasse wird nicht nur den Leuten der richtige Biss verpasst, sondern hier präsentiert auch der englische Künstler Paul Critchley noch bis zum 25 November eine Auswahl seiner Werker. Besuche sind willkommen. Die Räume sollen der bildenden Kunst über diesen Zeitraum hinaus eine Heimstatt bieten.
Zu seiner Entscheidung, in Grimma eine hochmoderne Dentalwerkstatt zu eröffnen, sagt Geschäftsführer Christoph Liebig: “Die Stadt ist auf dem Gebiet noch etwas unterversorgt. Aber ich will nicht verhehlen, dass wir auch in einen Verdrängungswettbewerb eintreten.”Ihn reize die bezaubernde Statt Grimm, aber auch die Nähe zu Leipzig. Er gehe davon aus, dass sich infolge der Gesundheitsreform das Profil der Branche, in der er tâtig ist, wandeln muss: von der Technikleistung zur Deinstleistung. Zahnersatz müsse künftig verkauft werden. “Die Zeit der Planwirtschaft auf diesem Gebiet ist vorbei”, meint der Geschäftführer und setz hinzu: “Zahnersatz wird sehr teuer.” Nach seiner Auffassung müssen sich die Leute darauf einstellen, zugunsten der dritten Zähne auf eine Urlaubsreise zu verzichten. Dennoch will Leibig mit qualifizierten Mitarbeiten und modernster Technik die Dienstleistung bezahlbar halten: Zammersatz nur für Reiche, das lehne er ab. Fünf Mitarbeiter, darunter zwei aus der Region, die unter Leitung von Betriebsleiter Jürgen Kämpfer die Patienten betreuen werden, bieten die komplette Palette der Zahntechnik an, auch die Titanund Empresstechnik.
Der englische Künstler Paul Critchley, der schon seit elf jahren durch Europa reist und in Deutschland, Holland, Italien sowie Spanien Motive für seine Bilder fand, lebt seit einiger Zeit in dem spanischen Dorf Altea. Die originellen Ansichten, die der 36 jährige dort aufspürte und auf Bildern ungewöhnlichen Formats festhielt, sind im Eingangsraum der Dentalwerkstatt zu sehen. Einige davon haben bereits Käufer gefunden. Critchley der sich sehr aufmerksam in Grimma und Umgebung umsieht, ist sehr angetan von dem, was er an Architektur hier vorfindet: “Ich entdecke Schönheit unter Falten. Manches Haus, das vor 100 Jahren gebaut wurde, sieht noch aus damals, die Forman sind wie erstarrt. So etwas muss man suchen.”
Der Künstler ist besorgte, dass Grimma, unter dem Zwang Neues zu bauen, seinen Charakter verlieren können. Gern würde er ein Jahre in Grimma oder Colditz verbringen, um zu malen, er sucht daher ein oder zwei Zimmer ?in einem alten Haus mit Charakter und interessanten Interieurs?